FLASHBACK
Deutsche Soldaten mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung

Für lange Zeit war das Leiden traumatisierter deutscher Soldaten weitgehend aus dem Bewusstsein der Deutschen verschwunden. Und auch im wiedervereinigten Deutschland stand das Schicksal der Soldaten im Schatten der grundsätzlichen Debatte über Auslandseinsätze der Bundeswehr. Als der einstige Verteidigungsminister zu Guttenberg nach dem tödlichen Gefecht von Kunduz 2010 erstmals von Krieg statt von Kampfeinsätzen sprach, wurden Soldaten endlich als betroffene Subjekte wahrgenommen. Dennoch fehlt den meisten Menschen das Wissen und der Zugang zur Situation der Soldaten, die aus Kriegseinsätzen zurückkehren. Über einen Zeitraum von einem Jahr fotografierte Ina Schoenenburg vier Soldaten, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, in ihrem häuslichen, sozialen und alltäglichen Umfeld. Alle porträtierten Soldaten waren in Afghanistan stationiert. Ihre Auslandseinsätze haben sie schwer traumatisiert. Die Fotografin zeigt, wie sehr diese Krankheit die Soldaten und ihre Angehörigen belastet, und wie Krieg oder ein Aufenthalt in einem Krisengebiet einen Menschen verändern kann. Ihre Arbeit hinterfragt das stereotype Bild des starken, funktionierenden Soldaten. Die Bilder der Serie Flashback sind erzählerische Momentaufnahmen. Sie zeigen reale und zugleich beiläufige festgehaltene Porträts und Alltagssituationen.

(Text: Murat Suner)

FLASHBACK
German Soldiers suffering from posttraumatic stress disorder.

For a long time the suffering of traumatised soldiers had disappeared from the German peoples’ consciousness. And also after Germany’s re-unification the soldiers’ fates were overshadowed by a fundamental national debate about foreign deployment. Not until the former minister of defence Guttenberg spoke about war in 2010, instead of combat operations, soldiers were finally perceived as affected subjects. Nevertheless, most people still lack the knowledge and access to the actual situation of soldiers returning from war deployment. Over a period of one year Ina Schoenenburg photographed four soldiers suffering from posttraumatic stress disorder in their domestic, social and every day life environments. All portrayed soldiers were stationed in Afghanistan and heavily traumatised during their foreign deployment. The photographer shows the extent to which this disease burdens these soldiers and their relatives, and how war or the deployment in areas of conflict can change a person. Her work scrutinizes the stereotypical image of the strong, ever functioning soldier. The images of the series Flashback are narrative snapshots. They show real, yet casually taken portraits and scenes of every day life.

(Text: Murat Suner)